Neues aus der Blogosphäre :: Mai 2012
Posted 7. Juni 2012
on:- Der Angestellten-Betriebsrat Assist und der Betriebsrat des UKH Kalwang machen auf eine Gesetzesänderung aufmerksam, die 2013 in Kraft treten und Betriebe verpflichten soll, Stressfaktoren im Job zu prüfen:
„Ab 2013 sollen Unternehmen verpflichtet werden, Arbeitsplätze auf psychisch krank machende Faktoren zu evaluieren.„
- Der Betriebsrat der Diözese Linz zitiert den Arbeitsklimaindex 2012, der erstaunliche (?) Diskrepanzen zwischen dem längst erreichten Ende der Krise und der immer stärker anwachsenden Anzahl von Beschäftigten, die mit ihrem Einkommen nicht mehr auskommen, zutage bringt:
„Angeblich ist Österreich bereits im zweiten Jahr des Aufschwungs nach der Krise. Die Beschäftigten merken wenig bis gar nichts davon: Immer weniger kommen mit ihrem Einkommen aus.„
- Lehrreiches zum Thema Seriosität der Berichterstattung (gewisser) Medien weiß der Metro-Betriebsrat zu berichten:
„Heute wie vor 100 Jahren fallen die Medien auf sie herein. Viele Falschmeldungen werden aber von ihnen bewusst produziert. “Wer auf Partykracher hoffte, den überraschte George Michael mit ruhigen Klängen”, schrieb die “Kronen Zeitung” am Tag nach dessen Wien-Konzert im November. Bei den Schlussliedern “Freedom” und “I’m your man” hingegen bebte die Stadthalle. Das Problem: Das Ereignis war wegen Erkrankung des Sängers abgesagt worden.„
- Ist das Jammern der Unternehmen über den angeblichen Facharbeitermangel nur ein Märchen? Der Siemens MitarbeiterInnenblog ist dazu fündig geworden:
„Auf der einen Seite sind die VertreterInnen der Unternehmen – darunter auch der oberste Siemens-Chef Peter Löscher -, die nicht müde werden zu betonen, wie viele Fachkräfte ihnen fehlen würden. Löschen sieht sogar schon den Untergang der deutschen Innovationskultur. Auf der anderen Seite sind viele junge, top-ausgebildete Menschen, die keinen Job finden, Leiharbeitsfirmen, die ArbeitnehmerInnen wie moderne Sklaven ausbeuten.„
- Betriebsräte der medizinischen Unis warnen vor der drohenden Gefahr der Patientenversorgung an MedUnis durch staatliche Unterfinanzierung. Der Betriebsrat der MedUni Wien zitiert dazu eine Pressemeldung:
„Die Betriebsräte der Medizinischen Universitäten Wien, Graz und Innsbruck haben in ihrer Jahrestagung festgestellt, dass an allen Standorten die finanziellen Reserven ausgeschöpft sind. Hier ist ihre Presseaussendung zum Thema.„
- Über das immer häufiger auftretende Verschwimmen von Arbeits- und Freizeit und den damit verbundenen möglichen Problemen berichtet der Betriebsrat der Caritas Steiermark in seinem Posting:
„Dynamisch, flexibel, so stellen sich viele DienstgeberInnen ihre MitarbeiterInnen vor, allzeit bereit und jederzeit einsetzbar, zu Mehrleistungen bereit und auch im Stande diese bei Bedarf auch über längere Zeit problemlos zu leisten aber bei gleichzeitig niedriger Grundgehaltseinstufung beziehungsweise nur mit einer geringen Teilzeitanstellung, denn wenn der (eher unwahrscheinliche) Fall eintreffen würde, dass Personalüberkapazitäten vorhanden wären könnten ja dann die angesammelten Mehrleistungsstunden praktisch als Zeitausgleich „abgefeiert“ werden. Die an sich begrüßenswerte Idee der längeren Erholungszeit nach einer Zeit der intensiven Arbeit ist insofern bedenklich, da ja die Betroffenen trotz allem auf Abruf bereit sein müssen, weil ja plötzlich und unerwartet wieder Bedarf an ihrer Leistung entstehen könnte – die Erholung daher nur einen begrenzten Wert hat.„
- Dass sich Investitionen in die Familienfreundlichkeit durch Unternehmen positiv auf Motivation und Mitarbeiterbindung auswirkt, darauf macht eine Studie aufmerksam, die der MitarbeiterInnenblog von Siemens in den Medien gefunden hat:
„Weniger Fehltage, geringere Fluktuation, kürzere Karenz – Für Firmen lohnen sich Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie So lautet kurz zusammengefasst das Ergebnis einer Studie, die sich im Auftrag des Wirtschaftsministeriums mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie beschäftigte. Sie zeigt, dass sich Investitionen der Unternehmen in diesem Bereich bezahlt machen.„
- Wie schnell man bei den Wiener Büchereien von einer Hilfskraft zu einer Superbibliothekarin aufsteigen kann, darüber berichtet folgender Blogeintrag:
„Die Büchereien Wien suchen ab sofort eine Karenzvertretung für den Dienstposten einer/s Fachbediensteten des Büchereidienstes in einer der Zweigstellen. Voraussetzung für eine Bewerbung ist ein aufrechtes Dienstverhältnis als Hilfskraft!„
- Über die Sensibilität der Gesundheitsdaten von MitarbeiterInnen und rechtliche Informationen gibt der Arbeit&Technik-Blog Auskunft:
„Gesundheitsdaten gehören zu den sensiblen Daten und daher nicht zwangsläufig in die Hände des Arbeitgebers. Unter bestimmten Umständen kann es allerdings durchaus gerechtfertigt sein, dass ArbeitgeberInnen über Gesundheitsrisiken bei ArbeitnehmerInnen bescheid wissen.„
- Und schließlich führte die Klage der GPA-djp in Sachen Verstöße gegen den Kollektivvertrag zu einem positiven Ende. Die betroffene Autoverleihfirma wurde in einem Urteil des OGH zu einer Nachzahlung verpflichtet:
„„Lehrlinge bei Charterline mussten sich jahrelang mit der Entschädigung zufrieden geben, die das Unternehmen für angemessen hielt. Die Bezahlung lag natürlich weit unter dem, was Lehrlinge in vergleichbaren Branchen verdienen“, berichtet Helmut Gotthartsleitner, Bundesjugendsekretär der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier und erklärt warum die GPA-djp im Februar einen Antrag bei Gericht einbrachte, um die richtige Bezahlung durchzusetzen. Nunmehr liegt für die Betroffenen ein positives Ergebnis vor: Der Oberste Gerichtshof entschied, dass allen Lehrlingen, deren Lehrverhältnis mit der Autoverleihfirma nach dem Februar 2009 endete, Nachzahlungen zustehen.„
Advertisements
Schlagwörter: Arbeit&Technik, Bücherei, Beruf, Beschäftigung, Betriebsrat, Betriebsratsblog, Bibliothekarin, Caritas, Dienstgeber, Familie, George Michael, Gesetzesänderung, Gesundheit, Gotthartsleitner, GPA-DJP, Krise, Kronen Zeitung, Lehrlinge, MedUni, Mitarbeiter, Nachzahlung, OGH, Patientenversorgung, Personal, Siemens, Stress, Wirtschaftsministerium
Kommentar verfassen