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bbK10 – Auszeichnung für die beste betriebsrätliche Kommunikation

Posted on: 16. August 2010

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

zuerst möchte ich mich vorstellen: mein Name ist Melissa Huber und ich arbeite beim ÖGB-Verlag. Letztes Jahr habe ich beim bbK09 mitgearbeitet und war begeistert von all den Einreichungen, ich war persönlich von eurem Engagement, Mut und euren Mühen sehr beeindruckt!

Nun gibt es eine Fortsetzung, den bbK10, der sich Betriebsratskommunikation X.0 zum Schwerpunkt gesetzt hat.

Ich würde mich sehr freuen, wenn du wieder oder erstmalig mitmachst! Nütze die Chance deinen Einsatz sichtbar zu machen und dich mit anderen BetriebsrätInnen auszutauschen.

Ich bin schon sehr gespannt auf eure Einreichungen!

Alles Liebste und Beste,

liss 🙂

Mehr Infos und Anmeldung:
Auf der Website bestkom.at , auf Facebook und via Twitter.

Unter „Betriebsratskommunikation X.0“ verstehen wir insbesondere folgende Kommunikationsmittel:

  • Webseite
  • Intranet
  • Blogs, Foren und Wikis
  • Social Communities (Twitter, Facebook, YouTube, uvm.)
  • E-Mail-Newsletter
  • SMS- oder MMS-Service

MACH MIT! Viele betriebsrätliche Kommunikationsleistungen verdienen Anerkennung und eine geeignete öffentliche Plattform.

Es geht um Euren Einsatz!

DIE KATEGORIEN
Betriebsgröße 1: bis 150 MitarbeiterInnen
Betriebsgröße 2: ab 151 MitarbeiterInnen

Einsendeschluss für den „bbK10“ ist der 17. Oktober 2010.

Nutze Deine Chance, Eure innerbetrieblichen Errungenschaften vor den Vorhang zu holen und auch anderen KollegInnen vorzustellen: Gute Beispiele für beste betriebsrätliche Kommunikation helfen uns allen weiter. Mach mit und gewinn für Deine Betriebsratskörperschaft! Die Preisverleihung findet im Rahmen einer festlichen Veranstaltung am 22. November 2010 statt, bei der wir miteinander „Kommunikation“ zum Thema machen.

Nachtrag:
… hier gehts zum eBetriebsrat-Artikel zum letztjährigen Durchgang bbk09.

4 Antworten to "bbK10 – Auszeichnung für die beste betriebsrätliche Kommunikation"

Ich möchte einen Hinweis zur Praxis der Betriebsratstätigkeiten geben. Da ich aktuell arbeitsrechtlich betroffen bin, in anonymisierter Form.

Dem Kündigungsbegehren eines Chemieunternehmens im Düsseldorfer Raum einem schwerbehinderten Arbeitnehmer gegenüber widersprach der Betriebsrat nicht, sondern hielt die „Ausführungen der Geschäftsleitung für plausibel“.

Darauf stützten sich die Fürsorgestelle und der Landschaftsvernand, so dass dann großzügig die Zustimmung zur betriebsbedingten Kündigung erteilt wurde.

Die abnickende Loyalitätskette :

LVR stützt sich auf Empfehlung der Fürsorgestelle
Fürsorgestelle stützt sich auf Betriebsrat
Betriebsrat stützt sich auf Geschäftsleitung

könnte irgendwann zu der Frage führen,

wozu brauchen wir noch den LVR?
wozu brauchen wir noch die Fürsorgestelle?
wozu brauchen wir noch den „Betriebsrat“?

Und dann hätte wir wirklich amerikanische Verhältnisse, wie es manchen Neoliberalen vorschwebt. Der Vorteil wäre natürlich : Es wäre direkter und es würden einige teure Bürokratien entfallen, die eh Niemandem nützen außer ihnen selbst.

Meine persönliche Einschätzung und Meinung : Es wäre schön, wenn hierzulande einige Betriebsräte etwas weniger einvernehmlich wären und sich als Vertretung der ARBEITNEHMER sähen, statt sich treu in abnickende Loyalitätsketten einzureihen – insbesondere, wenn Umsatz und Gewinn keine „betriebsbedingten Maßnahmen“ nach längerer Krankheit des schwerbehinderten Arbeitnehmers erfordern…

Ohne den Fall freilich genauer zu kennen oder mehr als das hier geschilderte darüber zu wissen, wäre meine erste – emotionale – Reaktion zunächst einmal: traurig!
Traurig, dass es ArbeitnehmerInnenvertreterInnen gibt, die so agieren.

Auf einen zweiten Blick ließen sich Analysen erwägen, die betriebspolitische, funktionale etc. Erklärungen für ein solches Handeln eines Betriebsrats liefern können. Das hier auszubreiten, finde ich im Moment etwas schwierig, daher nur so viel: In Österreich nennen wir solche Betriebsräte „gelbe Betriebsräte“. Das heißt, sie sind entweder überhaupt vom Arbeitgeber eingesetzte oder zumindest unterstützte Betriebsratskörperschaften oder es handelt sich wirklich um arbeitgeberfreundliche Körperschaften – wie immer sich das dann auch zeigt. Aus meiner Beobachtung seitens eines hauptamtlichen Gewerkschaftssekretärs bekommt man viel seltener direkt mit unternehmensfreundlichen BetriebsrätInnen zu tun, als es dies wohl insgesamt geben dürfte. Hin und wieder zeigen sich ihre Machenschaften aber ganz drastisch – um nicht zu sagen „brutal“ – wie im jüngsten Fall des Schlecker-Betriebsrats: http://tinyurl.com/4nksmjs.

Natürlich wirft dies eine Reihe von Fragen auf, ich finde es aber dennoch sehr wichtig, vor allem die Frage nach Nutzen und/oder Bedarf an einem Betriebsrat differenziert zu betrachten. Ohne genaue Angaben über das Verhältnis von „guten“ und „gelben“ bzw. engagierten und weniger engagierten Betriebsräten liefern zu können, würde ich aufgrund der Erfahrungen, die ich mir mittlerweile doch einer Reihe von BetriebsrätInnen gemacht habe, davor warnen, die schwarzen Schafe (übergebührlich) hochzurechnen und die Funktion eines Betriebsratsgremiums generell in Frage zu stellen. Dafür gibt es zu viele, die meines Erachtens nach gute Arbeit leisten. Das hilft denjenigen ArbeitnehmerInnen leider nichts (mehr), die einmal zu viel schlecht (oder nicht) von ihrem Betriebsrat vertreten wurden. Bei allen Schwierigkeiten der Verhältnisse wären hier aber auch etwaige Maßnahmen der Beschäftigten überlegenswert, sich – eventuell mit Hilfe der Gewerkschaft – solidarisch zu zeigen und den von ihnen gewählten Betriebsratsmitgliedern zu zeigen, wo ihre Legitimationsgrundlage angesiedelt ist. Sollte das nicht in unmittelbarer Weise organisierbar sein, bliebe immerhin noch zu bedenken: die nächste Betriebsratswahl kommt bestimmt!

Wenn die Frage lautet: wie kommen wir insgesamt zu (noch) engagierteren und auch kämpferischeren BetriebsrätInnen, so stellen sich damit eventuell auch gleich die Fragen nach gewerkschaftlichen Strategien und gewerkschaftlichem Verständnis insgesamt, nach gewerkschaftlicher Bildungsarbeit etc. Ausgangslage dafür kann – wie schon kurz angesprochen – eine genaue Analyse der aktuellen Rahmenbedingungen betriebsrätlichen Handelns, das heißt: der Realität der BetriebsrätInnen – sein.
Aktueller Tipp dazu, die Studie „Betriebsratsrealitäten“: http://tinyurl.com/6kpz8le.

@Thomas Kreiml :

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Nicht nur ich habe den Eindruck, dass der „Betriebsrat“ ziemlich gelb ist und arbeitgeberlastig in Erscheinung tritt. Leider ist die Bereitschaft zur Solidarität in der rheinischen Lackfabrik sehr gering, sei es aus Eigennutz, sei es aus Angst, ist dahingestellt.

Ich habe auch im Hinblick auf die „Fürsorge“stelle einen sehr faden Geschmack im Mund. Dass durch solche ja-sagenden Loyalitätsketten die eigentlichgute Intention der arbeinehmerrechtlichen Mitbestimmung und Arbeitnehmerrechte bereits vermehrt aufgeweiht worden sind, zeigt die m.E. ziemlich Dreistigkeit im Vorgehens des kündigungsfreudigen Arbeitgebers.

Alle meine Bemühungen zum Arbeitsplatzerhalt und auch innerhalbeines Firmenverbundes etwas zu finden wurden vom LVR und der „Fürsorge“stelle übergangen und ignoriert.

Die Frage habe ich auch auf http://www.betriebsrat.com thematisiert, weil ich auch hier vermehrt für Aufmerksamkeit werben möchte.

Ich bin seit 2010 aus Überzeugung Mitglied der IGBCE und halte die Konstellationen Betriebsrat, LVR, Fürsorgestellen eigentlich für gut und sinnvoll – wenn sie nicht aufgeweicht werden.

Übergroße Einvernehmlichkeiten gehen früher oder später zwangsläufig zu Lasten der Arbeitnehmerrechte Aller.

[…] der Bewerb „beste betriebliche Kommunikation“ wird von Arbeiterkammer und ÖGB veranstaltet, das bedeutet natürlich nicht, das jeder bei […]

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